Karl Hector and the Malcouns live im Rekorder in Dortmund
„NON EX ORBIS“ heißt die neue CD von Karl Hector and the Malcouns. Und nicht aus dieser Welt waren auch die Klänge, die am Freitagabend gegen Viertel vor zehn Uhr im Rekorder in Dortmund für ein fast zweistündiges Meeting mit der Band zusammenkamen. Wenn man als Zuhörer vier Tage nach einem Konzert noch durch Wolken schwebt und in der Luft tanzt, hat eine Band live wohl alles richtig gemacht. Was Jan Weissenfeld an der Gitarre, Marja Burchard an der Orgel und Posaune, Al Markovic am Bass und Zdenko Curulija am Schlagzeug boten, war ein einzigartiger und einmaliger Live-Mix aus Brainticket, dem Mahavishnu Orchestra, Yes und eben Karl Hector.
„Krautjazzrockfunkspace“ heißt wohl das Genre, das die Band mit viel Verve und Freude dem begeisterten Publikum präsentierte. Zu sphärisch sakralen Gesangseinlagen von Marja Burchard im Hintergrund lief ein Film per Dia im Hintergrund, in dem schwebende Zellteilungen wohl die Neugeburt einer Musikrichtung feierten, um dann immer wieder von einem funkigen Groove angetrieben zu werden. Als HYMNIN5 mit orientalischen Klangwellen eingeleitet wurde, blieb kein Bein auf dem Boden mehr ruhig. Für Schubladenspezialisten und Genrekategorisierer wohl ein Wunder, wie sich Jahrzehnte Musikgeschichte in eine eigene Musikgegenwart gießen lassen. Zu keinem Zeitpunkt hatte man den Eindruck, hier hat eine Band einfach Anleihen unterschiedlicher Bands genommen und sie zu einem Ganzen zusammengezimmert – nein, der komplette Gig wirkte frisch und authentisch.
Die neue CD „„NON EX ORBIS“ ist ein absolutes Must-Have, und ich hätte nach dem gleichnamigen Titel eines Stücks von der neuen CD ein „Stossgebet“ zum Himmel geschickt, um in dieser Welt bleiben zu dürfen. Aber mit Konzertende fallen leider immer die Sterne zu Boden.
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